Regie: Amir Wolf
Spielfilm/Thriller/Drama, Israel 2015
Hebräisch, mit deutschen Untertiteln
Mit Gila Almagor, Oded Teomi, Mali Levy
107 Min.
Schweizer Premiere
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DO 10.3.
20.00 Arthouse Uto
Begrüssung Claire Schnyder, Michel Rappaport
Nach dem Film: Gespräch mit Regisseur Amir Wolf
Moderation (Englisch): Eva Wannenmacher
Tickets*
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SO 13.3.
17.20 Houdini 1
Tickets
*Bei voller Auslastung werden an der Kinokasse im Arthouse Uto Balkonplätze mit leicht eingeschränkter Sicht erhältlich sein.
Im Yarkon-Fluss wird die Leiche eines 80-jährigen Mannes gefunden. Er hat drei Stichwunden und ein seltsames Nummern-Tatoo am Unterarm. Polizei-Inspektor Amnon, ein Nachkomme von Holocaust-Überlebenden, muss den Fall übernehmen, wenn auch sehr widerwillig. Trotz seines Alters hatte das Opfer, Amikam, vor seinem Tod immer noch eine starke Wirkung auf die Frauenwelt gehabt. Diese hatte er eingesetzt, indem er Todesanzeigen durchforstete und dann Witwen um den Finger wickelte. Kurz vor seinem Tod hatte Amikam versucht, in den schrecklichsten Club überhaupt aufgenommen zu werden: den Club der Holocaust-Überlebenden… Elegant verknüpft Amir Wolf in «Fire Birds» Gegenwart und Vergangenheit, bis ganz am Schluss erst des Rätsels Lösung ans Tageslicht kommt. In seinem Regie-Debut kombiniert Wolf gekonnt die Genres Thriller und Drama mit komödiantischen Elementen.
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Ophir Awards 2015: Nomination beste Regie, bester Schauspieler, beste Schauspielerin, bestes Kostüm, bester Schnitt, bestes Make Up, bester Ton
Montreal World Film Festival 2015: Nomination Golden Zenith
Regie: Duki Dror und Chen Shelach
Dokumentarfilm, Israel 2015
Hebräisch, Arabisch, Englisch, mit englischen Untertiteln
Mit Anat Shelach und Rola Srouji
60 Min.
Schweizer Premiere
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DO 10.3.
18.40 Houdini 5
Mit Kurzfilm «WOMEN IN SINK»
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SO 13.3.
14.30 Houdini 2
Mit Kurzfilm «WOMEN IN SINK»
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Tickets
Im Hafen von Ashdod lernen sich Anat, eine Israelin aus einem Kibbuz und Rola aus Ramallah kennen. Beide führen sie im Hafen logistische Arbeiten durch. Rola, die schon lange davon träumt, ein eigenes Unternehmen zu gründen, packt die Gelegenheit beim Schopf und überredet Anat, mitzumachen. Das neue Unternehmen soll dazu dienen, die Ein- und Ausfuhr palästinensischer Güter schneller zu machen; aus Sicherheitsgründen und wegen unnötiger bürokratischer Hindernisse bleiben dieselben oft monatelang an Ort. Die beiden Frauen reüssieren aller politischen Schwierigkeiten und Kriegswirren zum Trotz und werden Freundinnen. «Partner with the Enemy» ist auch ein Film über Frauenpower. Faszinierend wie Rola, die elegante und immer perfekt geschminkte Geschäftsfrau das fast zementierte Bild der unterdrückten Araberin konterkariert.
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Sichuan TV Film Festival 2015: Auszeichnung bester Dokumentarfilm
Regie: Joel Novoa
Spielfilm/Thriller/Drama, Venezuela 2013
Spanisch, Arabisch, Hebräisch, mit englischen Untertiteln
Mit Mohamed Alkhaldi, Vando Villamil
91 Min.
Schweizer Premiere
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DO 10.3.
20.40 Houdini 5
Mit Kurzfilm «AVE MARIA»
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SO 13.3.
14.10 Houdini 5
Mit Kurzfilm «AVE MARIA»
Nach dem Film Gespräch mit Stadtrat Richard Wolff
Moderation: Susanne Scheiner
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Tickets
Buenos Aires im Juli 1994. Bei einem Anschlag auf das jüdische Gemeindezentrum AMIA werden 85 Menschen getötet, 300 verletzt und das Zentrum vollständig zerstört. Der Regisseur hat diese Geschichte zum Anlass genommen, um, fiktionalisiert, den Handlungsmotiven zweier Menschen nachzugehen, die in die Tragödie persönlich tief involviert sind. Der eine ist ein jüdisch-israelischer Geheimdienstmitarbeiter, der sich schwere Vorwürfe macht, den Anschlag nicht vereitelt zu haben, der andere ein Araber, der als sogenannter «Schläfer» in Caracas lebte und jetzt dazu bestimmt wurde, einen weiteren Anschlag durchzuführen. Beide sind sie traumatisierte Persönlichkeiten: Als Kinder mussten sie mit ansehen, wie nahe Familienmitglieder Anschlägen zum Opfer fielen.
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Gramado Film Festival 2014: Publikumspreis
Lleida Latin-American Film Festival 2014: Auszeichnung Erstlingswerk, Publikumspreis
Palm Beach International Film Festival 2014: Spezialpreis der Jury
Regie: Giulio Ricciarelli
Spielfilm/Drama, Deutschland 2014
Deutsch
Mit Alexander Fehling, Gert Voss, Friederike Becht, André Szymanski
122 Min.
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FR 11.3.
12.00 Houdini 5
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SO 13.3.
17.00 Houdini 2
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MO 14.3.
18.10 Houdini 1
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Tickets
Deutschland 1958. In der jungen Bundesrepublik will niemand je ein Nazi gewesen sein. Es ist die Zeit des Wiederaufbaus und des Wirtschaftswunders. Ausgerechnet jetzt wird der frischgebackene junge Staatsanwalt Johann Radmann mit einem Fall aus der dunklen deutschen Vergangenheit konfrontiert. Ein früherer Lagerinsasse ist seinem ehemaligen Auschwitz-Aufseher begegnet und macht eine Anzeige, die niemand aufnehmen will. Gegen den Willen seiner Vorgesetzten geht Radmann dem Fall nach. Nur Generalstaatsanwalt Fritz Bauer (porträtiert 2015 im Film «Der Staat gegen Fritz Bauer») unterstützt ihn; Bauer bemüht sich selbst seit Langem, die im Konzentrationslager begangenen Verbrechen zur Anklage zu bringen. Der Film zeigt Radmanns unermüdlichen und mit persönlichen Opfern verbundenen Einsatz in einer juristischen Welt voller Lügen und Verdrängung.
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Oscar Verleihung 2016: Shortlist bester ausländischer Film
Deutscher Filmpreis 2015: Nomination bester Film
Bayrischer Filmpreis 2014: Auszeichnung bester Darsteller
Les Arcs European Film Festival: Publikumspreis
Regie: Lee Gilat
Spielfilm/Drama, Israel 2014
Hebräisch, mit englischen Untertiteln
Mit Lior Ashkenazi, Uri Gabriel
98 Min.
Schweizer Premiere
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FR 11.3.
12.10 Houdini 1
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SO 13.3.
20.00 Houdini 3
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Tickets
Kurz vor seiner Bar Mitzwa wird dem 13-jährigen Aharon Ninio die grosse Ehre zuteil, am jüdischen Feiertag Simchat Tora die Tora-Rolle zu tragen. In Aharons Gemeinde hält sich der uralte Aberglaube noch fest, dass derjenige, welcher die Tora durch das Dorf trägt, Wünsche erfüllen kann. Das lässt alte Spannungen in der Familie neu aufkeimen: Aharons Vater wünscht sich ein weiteres Kind, doch seine Mutter, die mehrere Fehlgeburten hinter sich hat, weigert sich, noch einmal trauern zu müssen. Aharon selbst will nur vom beliebtesten Mädchen im Dorf, Aliza, geliebt werden. Doch dann geschieht etwas, was er sich selbst nur schwer verzeihen kann: Als er die Tora-Rolle durch das Dorf trägt, lässt er sie fallen. In der kleinen Gemeinde, die geprägt ist vom Aberglauben, ist nichts mehr wie vorher – und das Leben des 13-jährigen Jungen nimmt eine unerwartete Wendung.
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Ophir Awards 2014: Nomination bester Schauspieler, beste Schauspielerin, bestes Kostüm
Regie: Amos Gitai
Dokumentarfilm, Israel, Frankreich 2015
Hebräisch, mit deutschen Untertiteln
Mit Yitzhak Hizkiya, Pini Mittelman, Michael Warshaviak 153 Min.
Schweizer Premiere
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SA 12.3.
20.00 Arthouse Uto
Nach dem Film Gespräch mit Regisseur Amos Gitai
Moderation (Englisch): Frédéric Maire
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Tickets*
*Bei voller Auslastung werden an der Kinokasse im Arthouse Uto Balkonplätze mit leicht eingeschränkter Sicht erhältlich sein.
Der Film liefert eine Rekonstruktion des Tags, an dem der israelische Ministerpräsident Yitzhak Rabin ermordet wurde. Am Ende lässt sich zweierlei daraus lernen: Wie nah damals, 1995, nach Oslo, nach dem Friedensnobelpreis für Rabin, seinen Aussenminister Peres und den PLO-Führer Arafat, Israel einem Bürgerkrieg gewesen ist. Und dass der Ermordung eine Hetzkampagne schmutzigster Art und eine nahezu mutwillige Schlamperei des Sicherheitsdienstes vorausging, in dem ein Mann mit engen Verbindungen zu rechtsradikalen Rabbinern eine zentrale Position innehatte. Für Gitai ist dies ein sehr persönlicher Film. Er hatte Israel nach dem Libanonkrieg 1982 verlassen und war erst nach Rabins Wahl 1992 zurückgekehrt, um Zeuge des Friedensprozesses zu sein. Sein Film ist eine Hommage an den Mann, der wusste, dass sich Frieden mit Macht allein nicht erreichen lässt.
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Venice Film Festival 2015: Auszeichnung Human Rights Film Network
Venice Film Festival 2015: Wettbewerb Leone d’Oro
Venice Film Festival 2015: Auszeichung Golden Mouse
Seville European Film Festival 2015: Spezialpreis der Jury
Regisseure: Sharon Maymon, Tal Granit
Spielfilm/Drama, Israel/Deutschland 2014
Sprache: Hebräisch, mit deutschen Untertiteln
Mit Ze‘ev Revach, Levana Finkelstein, Aliza Rosen
93 Min.
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SA 12.3.
19.40 Houdini 3
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SO 13.3.
11.50 Houdini 1
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Tickets
In einem Altersheim in Jerusalem. Yana und ihr Ehemann Max stehen vor einer folgenschweren Entscheidung. Max liegt im Sterben und Yana möchte ihn von seinen Leiden erlösen. Hilfesuchend wendet sie sich an ihre Freunde Yehezkel, Levana und Daniel. Da es jedoch keiner von ihnen fertigbringt, Max aktiv zu helfen, baut Hob?bytüftler Yehezkel eine «Selbsttötungsmaschine», die Max ein selbstbestimmtes Ableben ermöglicht. Doch schon bald wollen weitere Personen das Gerät nutzen und die Freunde stehen vor einem moralischen Dilemma: Wie sollen die Senioren mit diesen Anfragen umgehen? Tod, Krankheit, Sterbehilfe, Homosexualität, das Leben
im Pflegeheim – alles keine lustigen Themen. Dass man in «The Farewell Party» dennoch herzhaft darüber lachen kann, ist gewollt. Ein gewitztes und mit pechschwarzem Humor garniertes Werk, das diesen Themen ein Stück weit ihren Schrecken nimmt.
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Venice Film Festival 2014: Brian Award und BNL People's Choice Award
Ophir Award 2014: Auszeichnung Bester Schauspieler, Beste Kamera, Make Up, Ton
Ophir Award 2014: Nomination bester Film, Regie, Nebendarsteller, Nebendarstellerin
Haifa International Film Festival 2014: Auszeichnung beste Schauspielerin
Regie: John Goldschmidt
Spielfilm/Drama/Comedy, Grossbritannien 2014
Englisch, mit englischen Untertiteln
Mit Jonathan Pryce, Pauline Collins, Ian Hart
94 Min.
Schweizer Premiere
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FR 11.3.
14.30 Houdini 5
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SA 12.3.
19.50 Houdini 5
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SO 13.3.
14.20 Houdini 3
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Tickets
Der knorrige Wittwer und Bäcker Nat betreibt seine koschere Bäckerei in London bereits in der dritten Generation und ist frustriert darüber, dass sein Sohn lieber Anwalt geworden ist, als die Familientradition fortzuführen. Nun steht die Bäckerei vor dem Aus. Nat ist in die Jahre gekommen, kann die wenige Arbeit in der heruntergekommenen Bäckerei nicht mehr alleine bewältigen und stellt Ayyash, einen muslimischen schwarzen Gehilfen aus Darfur an. Ayyash gerät ein wenig auf die schiefe Bahn, dealt nebenbei mit Cannabis – bringt damit aber Nats Laden wieder auf Vordermann. Aus der anfänglichen Skepsis zwischen dem alten Juden und dem jungen Moslem entsteht Respekt und schliesslich eine tiefe Freundschaft. Ein «Dramedy»-Film, ein «Feel-Good»-Movie, über alle Grenzen des Alters, der Religionen und der Ethnien hinweg.
Regie: Michael Almereyda
Spielfilm/Drama, USA 2015
Englisch, mit englischen Untertiteln
Mit Winona Ryder, Peter Sarsgaard
90 Min.
Schweizer Premiere
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SA 12.3.
20.00 Houdini 1
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SO 3.3.
17.30 Houdini 3
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Tickets
Die renommierte Yale University 1961. Der berühmte Sozial-Psychologe Stanley Milgram entwickelt ein psychologisches Experiment, bei dem die Probanden im Glauben gelassen werden, dass sie einem Unbekannten, der sich in einem anderen Raum befindet, schmerzhafte elektrische Schläge verpassen. Es zeigt sich, dass die meisten Menschen mit dem Verteilen der Elektroschocks auch nicht aufhören, wenn das Opfer um Gnade fleht. Die Begründung der Probanden ist so erschreckend wie simpel: Sie hätten einfach die Anweisungen befolgt. Miligrams Experiment läuft gleichzeitig mit dem Prozess gegen den Nazi Adolf Eichmann. Bestätigt das Projekt, dass die meisten Menschen im blinden Gehorsam Befehle befolgen, ohne diese zu hinterfragen? «Das Experiment» beruht auf einer wahren Geschichte. Der jüdische Sozial-Psychologe Miligram wird von Peter Starsgaard gespielt, seine Frau Sasha von Winona Ryder.
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Los Angeles Film Festival 2015: Alfred P. Sloan Distribution Grant
Sundance Film Festival 2015: Official Selection
Regie: Rani Sa’ar
Dokudrama, Israel 2015
Hebräisch, mit englischen Untertiteln
98 Min.
Schweizer Premiere
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SA 12.3.
21.50 Houdini 5
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SO 13.3.
11.40 Houdini 5
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Tickets
«Sabena» erzählt die wahre Geschichte der Entführung des Sabena-Flugs 571 von Wien nach Tel Aviv. Es ist der 8. Mai 1972. Vier Mitglieder der palästinensischen Terrorgruppe «Schwarzer September» stürmen den Sabena-Flug 571, nehmen die Passagiere in Geiselhaft, verlangen die Freilassung von 300 palästinensischen Gefangenen und drohen damit, das Flugzeug in die Luft zu sprengen, sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Mit verblüffenden Re-enactment-Szenen der dramatischen Ereignisse im Flugzeug, mit Archiv-Aufnahmen und exklusiven Interviews mit den Schlüsselfiguren auf beiden Seiten – darunter Shimon Peres, zwei späteren Ministerpräsidenten Israels (Ehud Barak und Benjamin Netanjahu) und der weiblichen palästinensischen Entführerin, gibt «Sabena» einen einzigartigen Einblick in die Anfänge der Geschichte der terroristischen Entführungen.
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Ophir Awards 2015: Nomination bester Dokumentarfilm
LA Israeli Film Festival 2015: Nomination bester Dokumentarfilm
Regisseurin: Shira Geffen
Spielfilm/Drama, Israel 2014
Hebräisch, mit englischen Untertiteln
Mit Doraid Liddawi, Samira Saraya, Sarah Adler, Na’ama Shoham, Ziyad Bakri
91 Min.
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SA 12.3.
22.00 Houdini 1
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SO 13.3.
19.50 Houdini 1
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Tickets
Wer oder was entscheidet, wer wir sind? Michal ist eine bekannte Künstlerin aus Jerusalem. Als sie eines Morgens eine Kopfverletzung erleidet, verliert sie ihr Gedächtnis. Nadine lebt in einem palästinensischen Flüchtlingslager und überquert täglich die israelische Grenze, um ihrer Arbeit nachzugehen. Eines Tages kommt es bei der Grenzkontrolle zu einer Verwechslung, bei der die Identität der beiden Frauen vertauscht wird. Michal landet im palästinensischen Flüchtlingslager und Nadine in Michals Wohnung in Jerusalem. Regisseurin Shira Geffen spielt in diesem modernen Märchen fantasievoll mit Fehlern, Situationskomik und absurdem Humor. «Self Made» thematisiert den israelisch-palästinensischen Konflikt auf eine sehr eigenwillige Art und hinterfragt das Selbstverständnis der Identität auf eine kluge Weise.
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Jerusalem Film Festival 2014: Bester Schnitt, bestes Drehbuch
Cannes Film Festival 2014: Nomination, Critics Week Grand Prize
Zurich Film Festival 2014: Nomination Golden Eye
Regie: László Nemes
Spielfilm/Drama, Ungarn 2015
Ungarisch, mit deutschen Untertiteln
Mit Géza Röhrig, Levente Molnár, Urs Rechn
107 Min.
Schweizer Vorpremiere
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SO 13.3.
11.30 Arthouse Uto
Nach dem Film: Gespräch mit den Schauspielern Géza Röhrig und Levente Molnár
Moderation (Englisch) Bettina Spoerri
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Tickets*
*Bei voller Auslastung werden an der Kinokasse im Arthouse Uto Balkonplätze mit leicht eingeschränkter Sicht erhältlich sein.
Das Vernichtungslager Auschwitz im Oktober 1944. Ein ungarischer Gefangener, Saul Ausländer, wird gezwungen, sich einem Sonderkommando anzuschliessen. Die Männer müssen eine der schrecklichsten Aufgaben übernehmen und die Leichenberge in den Krematorien verbrennen. Moralische Erlösung findet Saul angesichts des Unfassbaren nur, indem er die Leiche seines kleinen toten Jungen «rettet» – er überlässt dessen Körper nicht den Flammen, sondern behandelt ihn fortan wie seinen eigenen Sohn. Saul will den Leichnam des Kindes heimlich einem Rabbi übergeben und dem Jungen eine menschenwürdige Beerdigung zukommen lassen.
Regisseur László Nemes stellt die Scheusslichkeiten des Holocaust nur verschwommen dar und fokussiert mit der Kamera strikt auf seine Hauptfigur. Nur der Ton suggeriert andauernd, dass da mehr ist, als das Auge sieht.
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Cannes Film Festival 2015: Grosser Preis der Jury
Golden-Globe 2016: Bester ausländischer Film
Oscar-Auszeichnung 2016: Bester ausländischer Film
Regie: Matti Harari und Arik Lubetzki
Spielfilm/Drama, Israel 2014
Hebräisch, mit enlischen Untertiteln
Mit Moran Rosenblatt, Elisha Banai, Shlomi Koriat, Remonde Amsellen, Irit Kaplan
96 Min.
Schweizer Premiere
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SO 13.3.
12.00 Houdini 3
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MO 14.3.
12.10 Houdini 1
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Tickets
Die Abravanel bilden eine verkorkste Kleinfamilie: Vater, Mutter, Tochter und eine etwas schrullige Tante. Sie leben in Jerusalem, in einem frommen sephardischen Milieu. Die Tochter Rebecca ist talentiert, sie kann gut zeichnen, sie sucht nach Möglichkeiten, frei und selbstbestimmt zu leben und findet einen jungen, in Jerusalem studierenden Kibbuznik, der ihr dabei hilft. Der Vater ist mehr als beunruhigt und will sie mit einem Witwer verheiraten, um sie, wie er meint, vor sich selbst zu schützen und der Familie den guten Ruf zu erhalten. Die Mutter, in ihrer Ehe nicht gerade glücklich, ist keine Hilfe. Doch Rebecca weiss ihren Weg zu gehen. Ihr eige?nes Schicksal und das ihrer Eltern wird eine Wendung nehmen. Ein Film fernab des nahöstlichen Kriegsgetümmels, aber mittendrin im Familiären, wo Eltern nicht selten zu wissen meinen, was für ihr Kind das Beste ist.
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Haifa International Film Festival 2014: Publikumspreis
Ophir Award 2014: Nomination bester Nebendarsteller, Nebendarstellerin, Kostüm
Cinquest Film Festival, San Jose 2015: Global Vision Award Winner
Regie: Nissim Dayan
Spielfilm/Drama, Israel 2014
Judeoarabisch, Arabisch, mit englischen Untertiteln
Mit Daniel Gad, Yasmin Ayun, Tawfeek Barhom, Ahuva Keren, Igal Naor
108 Min.
Schweizer Premiere
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SO 13.3.
14.00 Houdini 1
Nach dem Film Gespräch mit der irakstämmigen Israelin Aviva Ballas
Moderation: Jennifer Khakshouri
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MO 14.3.
20.40 Houdini 1
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Tickets
In Bagdad lebte eine der ältesten jüdischen Gemeinschaften, ansässig seit Hunderten von Jahren, doch nach der Gründung des Staates Israel waren ihre Mitglieder, 130‘000 an der Zahl, zahlreichen Schikanen ausgesetzt und in vielen Fällen an Leib und Leben bedroht. Der Film spielt im Jahr 1950 und basiert auf dem herausragenden Roman «Der Taubenzüchter von Bagdad» von Eli Amir. Die meisten Juden entschliessen sich, meist schweren Herzens, das Land zu verlassen. In der Familie des jungen Kabi und seiner engsten Umgebung ist alles besonders kompliziert: Kabis Mutter will ins muslimische Viertel zurückkehren, wo sie sich sicherer fühlt. sein Vater will nach Israel auswandern, sein Schulleiter will einfach, dass Araber und Juden gleichberechtigt sind und Abu will weiterhin sich nur um seine Tauben kümmern.
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Ophir Awards 2013: Auszeichnung bestes Kostüm Design
Ophir Awards 2013: Nomination beste Nebendarstellerin, beste Art Direction
Regie: Avishai Sivan
Spielfilm/Drama, Israel 2015
Hebräisch, Yiddish, mit englischen Untertiteln
Mit Aharon Traitel, Shani Ben Chaim, Gur Sheinberg, Omri Fuhrer, Riki Blich
120 Min.
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SO 13.3.
17.10 Houdini 5
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MO 14.3.
20.30 Houdini 5
Nach dem Film Gespräch mit Hauptdarsteller Aharon Traitel
Moderation (Englisch): Brigitta Rotach
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Tickets
Chaim-Aaron ist ein ultra-orthodoxer religiöser Intellektueller, dessen Talent und Frömmigkeit von allen bewundert wird. Nach einer selbstauferlegten Fastenzeit bricht er eines Abends zusammen und verliert das Bewusstsein. Die Notärzte erklären ihn für tot, aber der Vater, der ihn nicht loslassen will, reanimiert ihn. Entgegen aller Erwartungen wacht Chaim-Aaron wieder auf. Nach diesem Vorfall verliert der Gelehrte jedes Interesse an seinem Studium. Er verspürt ein plötzliches Erwachen seines Körpers und glaubt, Gott stelle ihn auf die Probe. Als der Vater diese Veränderungen bemerkt, versucht er seinem Sohn zu verzeihen, da ihn die Angst plagt, mit der Rettung seines Sohnes Gottes Wille zuwidergehandelt zu haben. Dieser Film enthält Szenen, die sensible Zuschauer schockieren könnten.
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Filmfestival Locarno 2015: Spezialpreis der Jury
Jerusalem Filmfestival 2015: Best Israeli Feature Film
Singapore International Filmfestival 2015: Silver Screen Award
Regie: Nadav Lapid
Spielfilm/Drama, Israel/Frankreich 2014
Hebräisch, mit englischen Untertiteln
Mit Sarit Larry und Avi Shnaidman
119 Min.
Schweizer Premiere
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SO 13.3.
19.40 Houdini 5
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MO 14.3.
18.00 Houdini 5
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Tickets
Eine ausgesprochen verantwortungsbewusste, kluge, aber vom Leben frustrierte Kindergärtnerin macht eine Entdeckung: In der ihr anvertrauten Gruppe befindet
sich ein Kind, das unglaubliche poetische Fähigkeiten besitzt. Hin- und herspazierend beginnt es jeweils ganz plötzlich, eigene Gedichte zu rezitieren, deren Gehalt und Sprache den Erfahrungshorizont und die spachlichen Fähigkeiten, die man einem Menschen im Alter zwischen fünf und sieben Jahren zutraut, weit übersteigen.
Die Kindergärtnerin beginnt das Kind über alle Massen zu fördern. Das Kind macht mit, doch der Vater ist beunruhigt und will das Kind schützen.
Nadav Lapid, der hochbegabte Autor und Regisseur («Policeman 2011») geht das Thema «Wunderkind» auf ganz unkonventionelle Weise an, indem er das Kind nicht einfach wunderbar Klavier oder Geige spielen, sondern in der Welt der Sprache agieren lässt.
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Ophir Award 2014: Nomination bestes Drehbuch, beste Kamera, bester Ton
Jerusalem Film Festival 2014: Israeli Film Critics Forum Prize
Seville European Film Festival 2014: Silver Cathedral Award
Buenos Aires Film Festival 2015: Beste Regie
Regie: Ivan Nitchev
Spielfilm/Drama, Bulgarien 2014
Bulgarisch, Deutsch, Ladino, mit deutschen Untertiteln
Mit Kristiyan Makarov, Moni Moshonov, Tatyana Lolova
108 Min.
Schweizer Premiere
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SO 13.3.
20.30 Arthouse Uto
Nach dem Film Gespräch mit Regisseur Ivan Nitchev und Kameramann Addie Reiss
Moderation (Englisch): Bettina Spörri
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Tickets*
*Bei voller Auslastung werden an der Kinokasse im Arthouse Uto Balkonplätze mit leicht eingeschränkter Sicht erhältlich sein.
Sommer 1943. Der schüchterne, 17-jährige Moni aus Sofia verliebt sich unsterblich in die gleichaltrige, lebenslustige Shelly aus Kavala in Griechenland, welche den Sommer in Bulgarien verbringt. Shelly interessiert sich aber mehr für Giorgio, Monis
besten Freund und Sohn des Fahrers des Kommissars für Jüdische Angelegenheiten. Diesem ist die Freundschaft seines Sohnes zu den beiden jüdischen Jugendlichen allerdings ein Dorn im Auge. Dennoch erleben die drei einen Sommer voller Freundschaft, erster Liebe und Eifersucht – alles vor dem Hintergrund der immer schärfer werdenden Gesetze für die jüdischen Bürger, die auch vor Bulgarien nicht Halt machen. «Bulgarian Rhapsody» ist nicht in erster Linie ein Holocaust-Film, betont Regisseur Ivan Nitchev, sondern eine Geschichte über das Aufkeimen der ersten Liebe und über Freundschaft.
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Oscar-Verleihung 2014: Shortlist bester ausländischer Film
(Mein Schicksal, mein Glück)
Regie: Pierre Koralnik
Dokumentarfilm, Schweiz 2015
Deutsch
45 Min.
Schweizer Premiere
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MO 14.3.
18.30 Arthouse Uto
Nach dem Film Gespräch mit Regisseur Pierre Koralnik
Moderation: Brigitta Rotach
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Tickets*
*Bei voller Auslastung werden an der Kinokasse im Arthouse Uto Balkonplätze mit leicht eingeschränkter Sicht erhältlich sein.
Buddy Elias war Schauspieler, Showclown bei «Holiday On Ice», Weltenbummler – und er war der Cousin von Anne Frank. Doch im Gegensatz zu den Franks siedelte die Familie Elias bereits 1931 in die Schweiz über und entkam so den Nationalsozialisten. In Basel entdeckte Buddy als Jugendlicher seine Leidenschaft für das Eislaufen. 14 Jahre lang tourte er als Clown mit «Holiday on Ice» rund um die Welt. Doch auch seine Cousine Anne spielte stets eine grosse Rolle in seinem Leben. Seine Mission war bis zu seinem Tod im März dieses Jahres, Annes Tagebuch zu verbreiten und vor Missbrauch zu schützen. In seinen Begegnungen mit Jugendlichen in der ganzen Welt kämpfte er gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung. Der Schweizer Regisseur Pierre Koralnik hat diesen lebensfrohen und faszinierenden Charakter bis kurz vor seinem Tod begleitet.
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Jüdisches Filmfestival Berlin 2015: Beste Regie für Dokumentarfilm mit jüdischer Thematik
KURZFILM
Regie: Iris Zaki
Dokumentarfilm, Israel 2015
Hebräisch, mit englischen Untertiteln
Mit Frial (Fifi) Farag und ihren Kundinnen
36 Min.
Schweizer Premiere
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DO 10.3.
18.40 Houdini 5
Im Anschluss «PARTNER WITH THE ENEMY»
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SO 13.3.
14.30 Houdini 2
Im Anschluss «PARTNER WITH THE ENEMY»
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Tickets
Sie leben in Haifa und der Salon von Fifi ist der Frisiersalon, wo sie hingehen. Fifi ist eine arabische Christin. Ihre Kundinnen (es sind vor allem Frauen), die auf die Qualität des Salons schwören sind Jüdinnen und Araberinnen (muslimische und christliche). Die Filmemacherin hat über dem Spültrog eine Kamera installiert, welche direkt auf die Gesichter der Kundinnen gerichtet ist, und sie hat sich selbst im Salon verdingt, d.h. sie wäscht den Frauen die Haare. Während der Haarwäsche führt sie mit ihnen persönlich-politische Gespräche, mehrheitlich über Koexistenz und gewinnt neue Einsichten. Sowohl formal wie inhaltlich gerät der Zuschauer ins Staunen, wenn er den Frauen zuhört, die nicht nur aus unterschiedlichen nationalen und religiösen Milieus stammen, sondern aus Milieus, die sich teilweise sogar überschneiden.
KURZFILM
Regie: Eric Dupont, Basil Khalil
Spielfilm, Frankreich/Deutschland/Palästina 2014
Hebräisch, Arabisch, Englisch, mit englischen Untertiteln
15 Min.
Schweizer Premiere
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DO 10.3.
20.40 Houdini 5
Im Anschluss «GOD’S SLAVE»
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SO 13.3.
14.10 Houdini 5
Im Anschluss «GOD’S SLAVE»
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Tickets
Ein frommer Siedler, im Wagen seine Frau und seine Mutter, fährt genau vor einem Kloster in der Westbank in eine Marienstatue, worauf die Statue beschädigt und das Auto fahruntüchtig werden – und dies kurz vor Schabbat. Die Gruppe bittet die Nonnen im Kloster zu Hilfe. Daraus ergeben sich bizarre Situationen, unter anderem weil das Telefonieren am Schabbat verboten ist und weil die Nonnen einem Orden angehören, der ihnen das Reden verbietet. Innert 15 Minuten gelingt es dem Regisseur und seiner Crew zu zeigen, mit welch ungewöhnlichen Problemen man in einer so vielfältigen Gesellschaft, wie der israelisch-palästinensischen konfrontiert ist. Soll man lachen oder weinen ob all der Schwierigkeiten, die man sich da vielfach selbst einbrockt und die vielleicht so gross gar nicht sein müssten?
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Oscar-Verleihung 2016: Nomination bester Kurzfilm
In Zusammenarbeit mit der Bildungsdirektion des Kantons Zürich
> mehr
DAS TAGEBUCH DER ANNE FRANK
Regie: Hans Steinbichler
Spielfilm/Drama, Deutschland 2015
Deutsch
Mit Lea van Acken, Martina Gedeck, Ulrich Noethen, Stella Kunkat, André Jung
128 Min.
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DO 10.3.
9.30 Arthouse Uto
Nach dem Film Gespräch mit Michel Bollag (ZIID)
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In der literarischen Vorlage schildert Anne Frank mit eindrucksvoller Beobachtungsgabe, Klugheit und Humor ihr Leben und den Alltag im Hinterhaus, wo sie sich mehr als zwei Jahre mit ihrer Familie versteckt hielt. Das Drehbuch orientiert sich sehr eng am Original-Tagebuch und anderen persönlichen Aufzeichnungen von Anne Frank, ihrer Familie sowie Zeitzeugen. Der Film kommt damit einem Mädchen sehr nah, das den Krieg erlebt, das aber auch Zukunftspläne schmiedet, mit den Eltern und der Schwester streitet und sich erstmals verliebt. Und das trotz seiner ausweglosen Situation und den damit verbundenen Ängsten an seinen Hoffnungen, Sehnsüchten und Träumen festhält. Der Film ist ein aussergewöhnliches, sehr persönliches, bewegendes und inspirierendes Portrait eines Mädchens, einer Familie, ihrer Begleiter und einer prägenden wie düsteren Zeit.
In Zusammenarbeit mit der Bildungsdirektion des Kantons Zürich
> mehr
IM LABYRINTH DES SCHWEIGENS
Regie: Giulio Ricciarelli
Spielfilm/Drama, Deutschland 2014
Deutsch
Mit Alexander Fehling, Gert Voss, Friederike Becht, André Szymanski
122 Min.
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FR 11.3.
9.30 Arthouse Uto
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Deutschland 1958. In der jungen Bundesrepublik will niemand je ein Nazi gewesen sein. Es ist die Zeit des Wiederaufbaus und des Wirtschaftswunders. Ausgerechnet jetzt wird der frischgebackene junge Staatsanwalt Johann Radmann mit einem Fall aus der dunklen deutschen Vergangenheit konfrontiert. Ein früherer Lagerinsasse ist seinem ehemaligen Auschwitz-Aufseher begegnet und macht eine Anzeige, die niemand aufnehmen will. Gegen den Willen seiner Vorgesetzten geht Radmann dem Fall nach. Nur Generalstaatsanwalt Fritz Bauer (porträtiert 2015 im Film «Der Staat gegen Fritz Bauer») unterstützt ihn; Bauer bemüht sich selbst seit Langem, die im Konzentrationslager begangenen Verbrechen zur Anklage zu bringen. Der Film zeigt Radmanns unermüdlichen und mit persönlichen Opfern verbundenen Einsatz in einer juristischen Welt voller Lügen und Verdrängung.
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Oscar Verleihung 2016: Shortlist bester ausländischer Film
Deutscher Filmpreis 2015: Nomination bester Film
Bayrischer Filmpreis 2014: Auszeichnung bester Darsteller
Les Arcs European Film Festival: Publikumspreis